Der Jagerhansl
Gedanken und Meinungen eines EDV-Consultants und Nebenerwerbslandwirts a.D.
Dienstag, 4. August 2015
Wie viele Flüchtlinge wären es denn in Ihrer Gemeinde?
Freitag, 3. Juli 2015
Eine halbe Milliarde in drei Jahren für Inserate - ein Vorschlag für Transparenz, die nichts kostet
Natürlich ist das alles voll transparent: Irgendwo auf irgendeiner Website wird in irgendwelchen Abständen irgendwie aggregiert bekannt gegeben, welche Kosten dafür angefallen sind, Botschaften, ohne die das Universum aufhörte zu existieren, unter das steuerzahlende Volk zu bringen.
Dabei ginge es ganz einfach, ganz unmittelbar mit Sofortwirkung (vielleicht auch negativer Natur, wenn man gerade beim Frühstück einen Schluck Kaffee im Mund hat und Adressat der nachfolgend vorgeschlagenen Lösung ist), ohne technischen Firlefanz und ohne dass es einen Cent kostet (Sie haben richtig gelesen!).
Den vollständigen Beitrag findet sich auf der Platform fisch+fleisch.
L601neu – Oder: Vorsicht vor plötzlich vom Himmel fallenden Hochleistungsbahnstrecken
Den vollständigen Text findet man hier auf fisch+fleisch
Was Werner Faymann und Michael Häupl vom Film 'Dave' lernen können
Eine Schlüsselszene des grandiosen Films zeigt den Versuch Daves, im Rahmen einer Kabinettsitzung ein paar Millionen für ein eigentlich bereits gestrichenes Obdachlosenunterstützungsprojekt aus dem Budget zusammen zu kratzen, das er in der Nacht davor mit einem befreundeten Steuerberater auf Einsparungsmöglichkeiten durchforstet hatte.
Den vollständigen Text findet man hier auf fisch+fleisch.
Auf dem Weg zur textilgedämpften Dihydrogenmonoxidrespiration
Sie zerbröseln die Bürgerrechte von rund 8,2 Millionen Österreicherinnen und Österreichern und stellen jeden und alles, der/das nicht bei drei in einer Steueroase ist, unter Generalverdacht, kombiniert mit geradezu abstrusen Maßnahmen, nur um Rechte auszuhebeln, die unsere Vorfahren teils blutig erkämpft haben.
Den vollständigen Beitrag findet man hier auf fisch+fleisch
Hilfsprogramm für Griechenland – oder: Wie fast alle davon profitieren, wenn die EU und Griechenland fifty-fifty machen
Den vollständigen Beitrag gibt es hier auf fisch+fleisch.
Freitag, 2. Januar 2015
Mail eines ehemaligen Ö1-Club-Mitglieds an die ORF-Führung
Warum ich meine Klubmitgliedschaft beendet habe, habe ich in folgendem Mail an Dr. Wrabetz und Mag. Grasl begründet:
Sehr geehrter Herr Generaldirektor Dr. Wrabetz, sehr geehrter Herr Finanzdirektor Mag. Grasl,
Dienstag, 18. November 2014
Brutto für netto
oder: eine vielleicht etwas andere Art eines Steuerprotests
Nennen Sie mich verrückt, einen Traumtänzer oder auch einen armen Irren: Aber in einer gewissen Weise zahle ich gerne Steuern. Das hat mit meiner Biographie zu tun:
Während meine Eltern nie den Hauch einer Chance auf eine höhere Bildung oder auch nur abgeschlossene Ausbildung hatten, verdanke ich es neben ihrer Aufopferung und gewisser persönlicher Eigenschaften und angeborener Intelligenz auch den SteuerzahlerInnen der Jahre 1972 - 1992 sowie der Politik eines Kreisky, eines Sinowatz und einer Firnberg, dass ich eine solide Ausbildung genießen konnte und jetzt, reden wir nicht um den heißen Brei herum, mit einem Teil meines Einkommens schon in den 50%-Grenzsteuersatz-Bereich falle.
Ich zahle also gerne Steuern für einen funktionierenden Staat, eine funktionierende Verwaltung, die Möglichkeit de facto auf 99 % der bewohnten Fläche dieses Landes gefahrlos spazieren gehen zu können, für die Sicherheit, dass eine schwere Krankheit nicht gleich zu meinem finanziellen Ruin und den meiner Familie führt, für eine Ausbildung, die auch jede Supermarktkassiererin und jeder einfache Arbeiter den jeweiligen Kindern angedeihen lassen kann usw.
Aber Stopp: All das, was ich erwähnt habe, korrodiert zunehmend: Wir haben zunehmend eine Zwei- bis Dreiklassengesellschaft: In der Medizin, in der Ausbildung, in der Infrastruktur.
Und das deshalb, weil alle, die in irgendeiner Form eine Leistung erbringen, zwar immer mehr Steuern zahlen, diese aber immer weniger für die oben genannten Zwecke verwendet werden, sondern brav verteilt werden:
An Hypo-Verbrecher, Bailoutspekulationsbankster, ministeriale Steueroasenschlupflochmöbeltandler, Waffenschieberadelige, Regierungsinseratenschutzgeldzahler, Wahlkampfkostenverxfacher, Kristallerbinnenlustknaben, Dreiseitengutachter, Einpaarmillionenfürdenwernerdefiziterhöher, Wiederwahlbudgetfälscher, Fürsklopapierabrollengutachterbraucher, Woswormeileistungsträger usw.
In diesem Zusammenhang wird auch immer wieder von einem Steuerstreik und Steuerboykott geredet. Die Sache hat (von rechtlichen Aspekten einmal ganz abgesehen) nur einen kleinen Haken: der gemeine Staatsbürger hat so gut wie keine Möglichkeit zu so einem Protest. Wird doch der jeweilige Obolus pünktlich regelmäßig einbehalten und abgeführt: Sei es die Mehrwertsteuer, sei es vor allem die Lohnsteuer. Uns Bürgerinnen und Bürgern gibt man immer nur den Rest.
Auch sind der Bürokratie widersinnige Gesetze, unterschiedliche Bemessungsgrundlagen, das Wechselspiel der Abziehbarkeit oder Nichtabziehbarkeit von Abgaben untereinander und die verschiedenen Empfänger vollkommen wurscht:
Die Dienstgeber werden zu dieser Art von Frondienst herangezogen und haften auch noch bis zur letzten Unterhose dafür; sollen die sich doch darum kümmern. Freuen können sich darüber neben HAK-Professoren für gefinkelte Beispiele im Rechnungswesen nur Berufsgruppen wie Wirtschaftstreuhänder, Steuerberater oder, wie der Schreiber dieser Zeilen, EDV-Spezialisten.
Aber das ist nur ein Grund, warum es hier keinen wirklichen Widerstand gibt. Der zweite, durchaus beabsichtigte, ist der, dass der Arbeitnehmer und die Arbeitnehmerin das Geld, das sie eigentlich verdienen (und das sie den Dienstgeber kosten) außer als Zahl am Lohn - und Gehaltszettel, die man schnell und zum Selbstschutz überliest, gar nie zu Gesicht, geschweige denn in die Hand bekommen.
Daher bin ich für ein Brutto-für-Netto-System.
Konkret also dafür, dass die Arbeitgeber den Arbeitnehmern den vollen Betrag des Lohns und Gehalts (also auch inklusive der dienstgeberseitigen Abgaben) auszahlen und es den mündigen Bürgern überlassen bleibt, die gesetzlichen Abzüge dann an die einzelnen Gebietskörperschaften einzuzahlen und zu überweisen (dann sieht und merkt man nämlich erst, was man wirklich Monat für Monat abdrückt).
Da die Berechnung dessen in der Realität keinem Arbeitnehmer zumutbar ist und die entsprechenden Computerprogramme bereits existieren, enthielte eine Lohnzettel neu auch die ausgewiesenen, abzuführenden Beträge samt dem Empfänger.
Für die ständige Anwendung des Prinzips braucht es nur ein paar Gesetzesänderungen (und ein paar mehr für eine Vereinheitlichung von Bemessungsgrundlagen bzw. für das Abführen eines Gesamtbetrages an das Finanzamt, das dann gefälligst selbst die Verteilung auf die einzelnen Körperschaften vornehmen soll).
Als Protest gegen die Verzögerung von Steuerreformen aller Art braucht es, auch wenn natürlich, machen wir uns nichts vor, contra legem wäre, eine kritischen Masse von Arbeitgebern, die das einfach so mal ausprobieren und durchziehen.
Die kritische Masse ist die Menge an teilnehmenden Arbeitgebern, die so groß ist, dass a) der Staat trotz Selbstanzeige nicht alle verfolgen kann (das Herauspicken einiger um, nach Mao, einen zu bestrafen und tausend zu erziehen, wäre selbst gesetzes- und verfassungswidrig) und b) die Firmen nicht so leicht durch Zwangsmaßnahmen in die Knie zwingen kann, ohne ein paar Hunderttausend Arbeitslose samt Familien auf den Straßen zu riskieren.
Natürlich brächte das zumindest anfangs für die Bürgerinnen und Bürger einen Mehraufwand (nur anfangs, denn glauben Sie mir, schnell würde es Apps und eBanking-Software sonder Zahl geben, die das automatisiert).
Es gäbe uns ArbeitnehmerInnen aber auch eines: Freiheit! Und - im Weberschen Sinne - Macht!
Denn plötzlich wäre die Gefahr eines Steuerboykotts eine reale Möglichkeit: Ein paar renitente Unternehmer und Freiberufler pfänden und einsperren: Kein Problem. Bei 100000 ArbeitnehmerInnen und Arbeitnehmern schaut das ein kleines bisserl anders aus.
Der von mir präferierte Gehaltszettel wäre also wie folgt (die Zahlen sind real für ein - derzeitiges - Bruttogehalt von EUR 2.000,.--; wohlwollende Dienstgeber könnten dann ja auch gleich einen QR-Code mitdrucken, mit dem die entsprechenden Daten in eine eBanking-Software übernommen werden können).
Lohnzettel Oktober 2014
für
Maxi Musterfrau
Steuerzahlerstraße 47a
A-1010 Wien
Personal-Nummer: 41878
Sozialversicherungsnummer: 1234 28021968
Ihr Gehalt für den Zeitraum 01.10.2014 bis 31.10.2014 beträgt
Wir haben diesen Betrag auf Ihr Konto AT12 9999 8888 7777 6666 bei der NochnichtPleite-Bank in Wien überwiesen.
Bitte zahlen Sie dann davon selbst folgende Beträge und geben Sie als Verwendungszweck jeweils 1234280219681014 an:
Sie müssen also insgesamt EUR 1.213,52 überweisen. Zur Information: Das entspricht 46% des an Sie ausgezahlten Betrages. Für Sie selbst bleiben EUR 1.409,68.
Anhang
Montag, 3. November 2014
Über die Transparenzgesetz-Falschpark-Proleten
Überschreitung der Regeln für Wahlkampfkosten um ein paar Millionen? - Who cares?
Für-Uneingeschränkte-Controlling-und-Kostenwahrheit-Yummie-Obrigeitssatte-Untertanen-Gesetz
Freitag, 22. August 2014
Unterstützung der Bundesheerreformen
Als Staatsbürger bin ich gerne bereit, das kostenlos mit folgendem Vorschlag zu unterstützen, der die Kräfteverhältnisse wieder ein wenig zu Gunsten der Militärverwaltung verschiebt. Das Fomular selbst kann als PDF hier heruntergeladen werden.
Sonntag, 10. August 2014
Deutschlandsberger Touristenattraktion: Sonntägliche Volltrottelparade
Suchen Sie an einem Sonntagabend eines der Lokale an der Frauentaler Straße im Bereich Fachmarktzentrum/Interspar auf (der Gastgarten von McDonald's ist die perfekte Lokation) und lassen Sie sich vom Schauspiel der Gruppe der anonymen Vollidioten der Weststeiermark gefangen nehmen.
Getunte Autos mit meist sehr jugendlichen Fahrern werden Ihnen, unbeirrt von der Tatsache, sich im Ortsgebiet zu befinden, zeigen, wie sehr man auch die älteste vom letzten Gerschtl der Großmutter finanzierte Kraxn beschleunigen kann.
Nur rostige Bremsscheiben sind gute Bremsscheiben!
Die heutigen Highlights:
Ein Audi, DL xxx yy (Variablen bekannt), mit quitschenden Reifen (what else!) in den Intersparparkplatz einbiegend, leicht (absichtlich?) schleudernd und dann perfekt rechtwinklig vor die Eingangsdrehtür driftend. Nach kurzer Pause und einer Ehrenrunde für die am Parkplatz Spalier parkenden Fans wird das wiederholt, nicht ohne vorher ab dem Hofer-Kreisverkehr Vollgas gegeben zu haben.
Aber diese Leistung verblasst gegen das Bravourstück des Meisters auf seinem weißen Motorrad, der zuerst einmal im Höllentempo Richtung Frauental zeigt, wie man ein weites Stück nur auf dem Hinterrad zurücklegt.
Ein bisserl mehr geht immer: In die Gegenrichtung gibt es bald darauf ein Wettrennen mit einem Gleichgesinnten, nebeneinander, Kopf an Kopf und einen Teil der Strecke natürlich wieder nur auf dem Hinterrad.
Gehsteige mit Fußgängern, darunter Kinder? Zebrastreifen? Gib Gas, ich will Spaß!
Schade, dass beim Neubau des riesigen Interspars vor gar nicht allzu langer Zeit offenbar das Geld knapp wurde und nicht mehr für Schranken und Überwachungskameras gereicht hat.
Auch die Polizei meint vermutlich "Die wollen ja nur spielen!" und lässt sich nicht blicken. Oder sie hält es für unwaidmännisch, die am Silbertablett servierten Führerscheine sowie Euros entgegenzunehmen. Da ist der Nervenkitzel, lauernd herauszufinden, ob jemand am Ortsende von Tomberg 53 fährt, wahrscheinlich größer.
Mit den Überstundenzuschlägen für all die Schutzengel, die bisher Katastrophen verhindert haben, könnte man wahrscheinlich die Hypo Alpe Adria sanieren. Aber auch deren Loyalität kann man überstrapazieren!
Dienstag, 1. Juli 2014
Auswahl einer Schuldirektorin auf gut steirisch
oder: Waun die Politik net wü', nutzt des gornix!
- Sie sind eine erfahrende Lehrerin und Pädagogin und unterrichten seit 13 Jahren an einer Vorzeigeschule in der Weststeiermark?
- Sie haben in den letzten zehn Jahren als Teil eines hervorragenden Teams aus Direktor, LehrerInnen und Elternverein diese Schule zu einer Vorzeigeschule gemäß dem Jena-Plan mitentwickelt und haben dieses Schulmodell im kleinen Finger?
- Sie waren jahrelang die rechte Hand des vor einem Jahr in Pension gegangenen Direktors?
- Sie leiten diese Schule seit der Pensionierung des Direktors?
- Sie wären gerne Direktorin dieser Volksschule?
- Ihre Bewerbung als Direktorin dieser Schule wird einstimmig von der Schulgemeinschaft (LehrerInnen, Elternverein) unterstützt?
Weil es irgendwer irgendwo aus irgendwelchen Gründen ganz anders entschieden hat. Das ist die österreichische Praxis. Und später in ihrer Schullaufbahn werden die Kinder in Staatsbürgerkunde auch die zuckerlrosa gefärbte Theorie dazu lernen.
Montag, 30. Juni 2014
Frau Kellner muss bleiben - Offener Brief an LH Franz Voves
(Original: Der Scan findet sich hier, die Möglichkeit, auf Facebook zu unterstützen hier)
Dienstag, 20. Mai 2014
Herr Rainer und der Fäkaliensturm
Über den Furor des profil-Herausgebers wegen der Anonymität im Internet
Montag, 5. Mai 2014
OSZE-Beobachter oder "OSZE-Beobachter?
Transkript des Beginns eines Interviews , geführt von Lisa Gadenstätter (ORF) mit Claus Neukirch (OSZE Krisenpräventionszentrum) – ausgestrahlt in der Nachrichtensendung ZIB24 am 25.04.2014
[...]
Das gesamte Interview findet man (derzeit noch?) auf Youtube: ZIB24-Interview mit Claus Neukirch
Donnerstag, 20. März 2014
Über die kleine Chance, Kanzler Strache zu verhindern
1. Entlassung der bisherigen Regierung und Ernennung einer neuen aus angesehenen Persönlichkeiten aller Parteien bestehenden Bundesregierung.
2. Duldung dieser Regierung durch den bestehenden Nationalrat. Ein Sturz der Regierung oder auch Auflösung des Nationalrates wäre für ÖVP und SPÖ selbstmörderisch.
3. Nutzung der restlichen Legislaturperiode zur schonungslosen Aufklärung der Hypo-Affäre mit allen parlamentarischen und außerparlamentarischen Instrumenten.
4. Erneuerung der bisherigen Regierungsparteien durch Absetzung der bisherigen Führungscliquen.
Dienstag, 18. März 2014
"An Buam homma kriag't!" - Reflexionen über Tante Lina
Die Stimme, die diesen Ruf an einem Sonntagabend des Jahres 1967 um ca. 18:30 h über den oberen Teil des Hauptplatzes von Deutschlandsberg erschallen ließ, gehörte Karoline Weitlaner (nicht nur damals im Umkreis von mindestens 100 km besser als "Tante Lina" bekannt).
Donnerstag, 13. Februar 2014
Parlamentarische Bürgerinitiative zur Hypo-Alpe-Adria?
Wer mich zu dem Thema erreichen will: Unter gmx.at erreicht mich ein Mail an nr-petition (ich bitte um Verständnis für die Verklausulierung, aber ganz zugespammt möchte ich nicht werden).
Was braucht es dazu:
- Jemanden, der die Bürgerinitiative initiiert (dazu wäre ich einmal grundsätzlich bereit, würde mich aber über Mitstreiterinnen und Mitstreiter sehr freuen),
- Leute, die der von Frau Rohrer zitierten Aussage von Professor Koziol nachgehen und die entsprechenden Quellen dazu auftreiben,
- Juristen, möglichst mit Schwerpunkt Schadenersatzrecht und öffentliches Recht, als unentgeltliche Helferinnen und Helfer bei der nationalratstauglichen Formulierung der Initiative,
- 499 Leute, die außer mir eine Unterstützungserklärung abgeben (eigenhändig und handschriftlich auf einem Formblatt)
- Journalistinnen und Journalisten, die ein wenig medial die Werbetrommel rühren, auch später für die Online-Unterstützung der Initiative und last but not least
- Leute, die mir offen sagen, wenn das eine total schwachsinnige und/oder querulantische Idee ist.
Bringt es was?
Aber es besteht auch die zugegebenermaßen sehr, sehr kleine Chance, dass das ein Selbstläufer wird, den einfach klubzwangmäßig abzuwürgen sich die Parlamentarier dann nicht trauen.
Und vielleicht stieße eine entsprechende Initiative auch Nachdenkprozesse des Gesetzgebers über die Möglichkeiten an, absichtliches oder schwer fahrlässiges Verzögern von notwendigen Aktionen oder gar bewusstes Gegentreiben von Würdenträgern besser straf- und zivilrechtlich verfolgbar zu machen.
Schadet es nicht mehr als es nutzt?
Es geht darum, die handelnden Akteure, um einen Grundsatz des Handelsrechts zu verwenden, daran zu erinnern, für Österreich „mit der Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmanns“ tätig zu sein.
Ein erster Textentwurf
Der Nationalrat wird ersucht,
- im Zusammenhang mit den Staatshilfen und der Abwicklung der Bankengruppe Hypo Alpe Adria zivilrechtliche Schadenersatzansprüche der Republik Österreich insbesondere aber nicht ausschließlich gegenüber ehemaligen und derzeitigen Regierungsmitgliedern, Mitgliedern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Österreichischen Nationalbank, der Finanzmarktaufsicht, des Finanzministeriums und von Wirtschaftsprüfungskanzleien und Mitgliedern diverser eingesetzter sogenannter Taskforces sowie Aufsichtsrats- und Vorstandsmitgliedern der Hypo Alpe Adria unter größtmöglicher Transparenz zu prüfen,
- aus general- und spezialpräventiver Hinsicht außer bei unbestrittener Erfolgslosigkeit die entsprechenden Klagen einzubringen,
- in eventu und im Fall der Unzuständigkeit im Rahmen aller Möglichkeiten andere aktiv Klagslegitimierte zum Einreichen von Klagen aufzufordern,
- proaktiv die Möglichkeiten der Rechtsordnung zu nutzen, um Vermögensverschiebungen und -verschleierungen durch betroffene Personen hintan zu halten,
- die gesetzlichen Voraussetzungen zu schaffen, dass in künftigen ähnlichen Fällen eine eindeutige Rechtslage und Rechtsgrundlage gegeben ist.
Freitag, 31. Januar 2014
Die Erhöhung der Familienbeihilfe - ein Einserschmäh'
Angesichts der Diskussion, ob die Familienbeihilfe jetzt doch erhöht wird und wenn ja, wann und um wieviel war es Zeit, einmal ein wenig zu recherchieren und nachzurechnen.
Ein paar Anmerkungen vorweg
Dieser Eintrag hätte aber in der Form nicht entstehen können, hätte sich nicht ein sehr freundlicher und geduldiger Mitarbeiter der Statistik Austria die Mühe gemacht, auf eine Anfrage via Mail entsprechend rückzufragen und mir ein paar interessante Zeitreihen zukommen zu lassen.
Ich bitte auch um Verständnis, dass ich aus Zeitmangel nicht alle Varianten abprüfen konnte. So beziehe ich mich im Folgenden immer nur auf den Grundbetrag der Familienbeihilfe für ein Kind: Mehrkinderzuschlag, Alterszuschlag und auch der Kinderfreibetrag bleiben ebenso wie die erhöhte Familienbeihilfe für behinderte Kinder unberücksichtigt. Auch bietet natürlich die Tatsache, dass es eine Zeitlang eine 13. Familienbeihilfe gab, einen Kritikpunkt, ändert aber am Gesamtbild so gut wie nichts. Sollte aber zum Beispiel eine Journalistin oder ein Journalist diesen Beitrag lesen, spricht nichts dagegen, in die Tiefe zu gehen.
Entwicklung der Familienbeihilfe und ausgewählter Preise
Aus einem Bericht des Familienministeriums ergibt sich, dass die derzeitige Höhe der Familienbeihilfe von EUR 105,40 (wie gesagt: Grundbetrag 1. Kind) uns schon sehr lange begleitet, und zwar seit dem Jahr 2002. Von 2001 auf 2002 gab es immerhin eine Erhöhung um 0,02 Euro, die wir der Rundung nach der Euro-Einführung verdanken.
Die älteste mir zur Verfügung stehende Zahl ist die aus dem Jahr 1998: Damals betrug die Familienbeihilfe EUR 94,48.
Vergleichen wir diese Steigerung um rund 11 Euro (oder 12%) in 15 Jahren einmal mit der Preisentwicklung in diesem Zeitraum. Da hilft uns einmal der Verbraucherpreisindex (VPI) 96. Es gibt zwar inzwischen schon einen neueren Index, aber zu Vergleichzwecken werden die alten Indizes weitergeführt. Der VPI96 war für 1998 auf 102,2 und für 2013 auf 137,50. Umgerechnet heißt das, dass in dem Zeitraum, in dem die Familienbeihilfe um 12 % erhöht wurde, das allgemeine Preisniveau um 35 % gestiegen ist.
Anders gesagt: Um gleich viel wert zu bleiben, hätte die Beihilfe seit 1998 kontinuierlich auf EUR 141,81 steigen müssen. Die ganze Diskussion mit den bisher genannten "Erhöhungen" bedeutet also nicht, dass es den Familien besser gehen wird, es bedeutet nur, dass die Kaufkraftverluste der letzten 15 Jahre zu einem kleinen Teil nicht weiter höher werden.
Man kann die drastische Kürzung (!) der Familienbeihilfe auch so ausdrücken: In "1998er-Euro" ist die Familienbeihilfe (zu Erinnerung: EUR 105,40) nur mehr 78 Euro und 34 Cent wert.
Wer sich von der Politik noch nicht veräppelt genug vorkommt und auch nicht an Zahlenphopie leidet, kann noch ein paar interessante Werte gemeinsam mit mir anschauen:
Der Verbraucherpreisindex basiert auf einem sogenannten Warenkorb. Da werden Güter des täglichen Bedarfs vom Brot bis zur Miete, aber auch Investitionen in Fernsehgeräte oder Autos entsprechend anteilig hineingerechnet ("gewichtet"), dass die Summe der Gewichtungen 100 ergibt. Diese Gewichtung ist nun auch kein Staatsgeheimnis, sondern kann bis zur letzten Kommastelle zum Beispiel hier (erraten, wieder bei Statistik Austria) nachvollzogen werden.
Daher habe ich mir die Frage gestellt, wie es denn mit manchen Dingen ausschaut, die für Familien besonders wichtig sind. Da diese, mir freundlicherweise gemailten Zeitreihen, aber erst ab 2005 beginnen, kann man sie am sinnvollsten mit dem VPI2005 vergleichen.
Hätte 2005 eine Regierung gesagt: Ab jetzt passen wir die Familienbeihilfe jährlich an, so erhielten Eltern jetzt EUR 124,58, denn die Familienbeihilfe wäre dann seither ebenso wie das Preisniveau um rund 18 % gestiegen.
Ist sie aber nicht, und daher ist die Kaufkraft der Familienbeihilfe in dieser Zeit real auf 89,17 Euro gefallen.
Wie schaut das aber jetzt mit speziellen Waren konkret seit dem Jahr 2005 aus?
Nun, Babykost wurde um 19 % teurer. Für das geordnete Aufsammeln des resultierenden Endergebnisses in Wegwerfwindeln muss man seither um 17% tiefer in die Tasche greifen.
Für einen Kindertrainingsanzug muss man hingegen lediglich 3 % mehr auf den Ladentisch legen. Wer seinen Kindern einen Schulschikurs finanzieren will oder muss, gewärtigt eine Erhöhung um 34 %. Weniger schmerzhaft wird es dann im Frühsommer mit der Landschulwoche (+ 23%).
Eltern guter Schüler können sich freuen, denn sie betrifft die Steigerung von 21 % bei den Nachhilfestunden nicht.
Es gibt aber auch Dinge, die billiger geworden sind: So gibt es jetzt Babyfeuchttücher um rund 8 % günstiger. Und, was mich überrascht hat: Die Kindergartengebühren sind sogar um 18 % gefallen.